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M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 25. November 1972
25. November 1972
(Tags zuvor war Mutter anläßlich des "Darshans" vom 24. November auf ihren Balkon gekommen.)
Wie war es gestern auf dem Balkon?
(Mutter gibt die Frage zurück) Wie fandest du es?
Ich weiß nicht ... Es schien jedenfalls gut.
Wo warst du?
An der Tür von Sujatas Haus: dort unten. Und wie war es für dich?
(langes Schweigen)
(Lächelnd) Das Erlernen der persönlichen Nichtexistenz.
Ich weiß nicht ...
Es ist schwierig.
Ja.
Ein wachsendes Gefühl, daß es ohne das Göttliche keine Existenz gibt.
Verstehst du: Das Göttliche auch nur eine Minute zu vergessen wird zur Katastrophe.
Von Zeit
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 26. August 1972
26. August 1972
Ein Suppenpäckchen! (lachend) Das ist eine Seltenheit geworden (Lachen).
(Mutter gibt Satprem ein Päckchen Trockensuppe und Blumen)
Wie geht es dir?
Es geht, es geht!
Nicht allzusehr bedrängt?
Ooh! Schrecklich ... es sind zwischen hundertfünfzig und zweihundert Personen an einem Tag - zweihundert Personen täglich.
Die einzigen Tage, an denen es weniger sind, sind deine Tage.
Ach, gut!
(Mutter "schaut" lange)
Hast du nichts zu fragen?
Was siehst du, Mutter?
(nach einem langen Schweigen)
Ich möchte sagen: Nichts! Nichts, ich sehe nichts ... Es ist kein "Etwas-das-sieht" mehr da, aber ich
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 30. August 1972
30. August 1972
Wie geht es dir?
Ich glaube, gut.
Mir auch! (Lachen)
(Schweigen)
Ich kann deutlich sehen: Anstatt des Denkens wird das Bewußtsein das Leben leiten. Wenn das Bewußtsein ruhig und offen dem Göttlichen gegenüber ist, geht alles gut. Doch ständig gelangen Dinge ins Bewußtsein, als kämen sie aus der ganzen Welt (Geste eines von allen Seiten kommenden Ansturms): alles, was die göttliche Aktion leugnet oder ihr widerspricht. Ständig kommt dies so (gleiche Geste). Wenn ich still bleiben kann (Geste der Darbietung mit offenen Händen) in der Haltung... (lächelnd) einer Nichtexistenz, eine Art ... Ich weiß nicht, ob ich Transpare
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 17. Februar 1973
17. Februar 1973
(Mutter bleibt lange versunken, schüttelt dann den Kopf)
Ach! ... Ich werde mit allem konfrontiert, was in der Vergangenheit und Gegenwart dem Göttlichen widerspricht ... in diesem Körper. Das heißt, die ganze Vergangenheit steigt aus dem Unterbewußten hoch, und alles, was verdrängt worden war, wird jetzt ... Und das ist nicht etwas, das ich "fühle" oder "spüre" sondern eine Wahrnehmung. Eine Wahrnehmung ... ja, wie vergeblich und irreal alle unsere Auffassungen von Gut und Schlecht, von Wohl und Übel in der göttlichen Schau erscheinen.
Alle menschlichen Begriffe sind so eng, borniert - bruchstückhaft, mit moralischen V
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 17. März 1972
17. März 1972
(Notiz Mutters)
Um sich auf die Unsterblichkeit vorzubereiten,
muß das Bewußtsein des Körpers sich zuerst
mit dem Ewigen Bewußtsein identifizieren.
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M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 19. Januar 1972
19. Januar 1972
Letztes Mal sagte ich dir, daß ich die zwölf Eigenschaften suche (Mutter nimmt ein Blatt heraus). Hier, es wurde wiedergefunden:
Aufrichtigkeit
Demut
Dankbarkeit
Ausdauer
Aspiration
Aufnahmefähigkeit
Fortschritt
Mut
Güte
Großzügigkeit
Gleichmut
Friede
Die ersten acht betreffen die Haltung dem Göttlichen gegenüber und die letzten vier der Menschheit gegenüber.
Und dann hat man einen Text Sri Aurobindos wiedergefunden (mit einer farbigen Karte der zwölf Blätter):
Das Zentrum und die vier Mächte: weiß.
Die zwölf sind alle von
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 26. November 1972
26. November 1972
(Notiz Mutters)
Bevor sie stirbt, erhebt sich die Lüge mit ihrer ganzen Macht.
Aber die Leute verstehen nur die Lektion der Katastrophe.
Muß sie eintreten, damit sie ihre Augen für die Wahrheit öffnen?
Ich verlange eine Anstrengung von allen, damit dies nicht nötig ist.
Nur die Wahrheit kann uns retten: Wahrheit in den Worten, Wahrheit in den Handlungen, Wahrheit im Willen, Wahrheit in den Gefühlen.
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M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 5. Mai 1973
5. Mai 1973
(Eines Tages - es war der 2. Mai -, als Satprem wie jeden Abend in den Canyons von Auroville wanderte, beschloß er, das Mantra in seinen Körper eindringen zu lassen.)
Willst du ... [meditieren]? Hast du etwas zu sagen?
Ich mache den Versuch, das Mantra in das physische Mental eindringen zu lassen.
(Mutter beginnt das Mantra zu wiederholen - dreizehn Mal -,
bis ihre Stimme nur noch ein gebrochener Hauch ist,
wie das Seufzen eines Kindes:)
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bhagavaté
OM Namo Bh
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 5. Februar 1972
5. Februar 1972
(Mutter hört sich das Ende der englischen Übersetzung der "Notizen auf dem Weg" an. Danach wirkt sie zermürbt und müde aufgrund der Verwirrung der Übersetzer. Nach deren Weggehen gibt sie uns lediglich den Text einer ihrer letzten Notizen und geht dann in sich.)
In aller Aufrichtigkeit zu wollen, was das Göttliche will, ist die wesentliche Voraussetzung für Friede und Freude im Leben. Fast alle menschlichen Leiden stammen von der Tatsache, daß die Menschen meist überzeugt sind, sie wüßten besser als das Göttliche, was ihnen nottut und was das Leben ihnen geben sollte. Die meisten Menschen wollen, daß die anderen dem entsp
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 30. März 1973
30. März 1973
(Auszug aus einem Gespräch mit den Lehrern der Schule. Am Schluß einer langen bedauerlichen Diskussion, in der sich die Streitereien des einen mit dem anderen entluden, wo die Rede war von den Problemen einer Lehrerin mit ihrer Zimmernachbarin, ausmündend in zornigen Worten, gefolgt von Bitten um "Segenswünsche" für ein Transportunternehmen, mit dem Foto eines Lastwagens, auf das zu schreiben Mutter gebeten wird, verkündet einer der Lehrer schließlich, daß in der Schule eine Röteln- und Mumpsepidemie herrscht und daß einer von Typhus befallen ist. Mutter hört sich all das an ... Dies wird das letzte Gespräch mit den Lehrern sein.)