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M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 24. Januar 1973
24. Januar 1973
Hast du etwas?
Nein.
Je weiter ich gehe, um so mehr Widersprüche entdecke ich in mir - schreiende Widersprüche. Sie erscheinen mir wie Unmöglichkeiten.
Nein, keine Unmöglichkeiten - dies kann nur bedeuten, daß man tiefer oder höher gehen muß, zu einem Ort, wo sich das verbindet. Die Gegensätze werden immer heftiger, bis man den Ort findet, wo sie sich... wo eine Einheit entstehen kann.
Man muß immer tiefer gehen oder immer höher - das ist das Gleiche.
(Schweigen)
Alle unsere alten Auffassungen taugen NICHTS mehr - nichts.
Alle unsere Werte taugen NICHTS mehr.
Wir stehen auf der Schwelle von etwas absolut
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 20. Dezember 1972
20. Dezember 1972
Hast du nichts zu fragen?
Ich stellte mir eine Frage Sri Aurobindo betreffend. Ich hatte mich gefragt, welches Stadium er erreicht hatte, als er fortging, welches Stadium der Transformation? Welcher Unterschied besteht zum Beispiel zwischen der Arbeit, die du jetzt tust, und dem, was er damals machte?
Er hatte eine große supramentale Kraft in seinem Körper angesammelt, und als er fortging ... Er lag auf seinem Bett, und ich stand neben ihm, und auf ganz konkrete Weise - so spürbar konkret, daß man meinte, es müsse sichtbar sein - ging diese ganze supramentale Kraft von seinem Körper in den meinen über. Ich spürte die Rei
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 19. April 1972
19. April 1972
Und du, diese Änderung [der Führung]?
Es geht weiter.
(Schweigen)
Der bewußte Wille scheint einen entscheidenden Platz einnehmen zu wollen. Das macht das Leben ... offensichtlich viel wirksamer, aber auch viel schwieriger.
Wieso schwieriger?
Weil wir die Gewohnheit hatten, es passiv der Natur zu überlassen, die Dinge, die nicht gut liefen, zu arrangieren - das ist völlig verschwunden. Es ist ein Bewußtseinsphänomen und nicht ... Das Mental ... (lachend) das geht weiter, mit dem Supramental darauf! Jahrelang haben wir daran gearbeitet, daß es sich nicht in Dinge einmischt, die es nichts angehen, und daß es die A
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 6. Dezember 1972
6. Dezember 1972
(In der Nacht vom 5. zum 6. verwüstete ein heftiger Orkan Pondicherry. In Nandanam erblühte mitten im zerstörten Garten eine weiße Hibiskus. Satprem legt die Blume auf Mutters Schoß.)
Mitten im Orkan erblühte eine "Grace"-Blume, liebe Mutter.
(Schweigen)
(Man hört die Axtschläge der Gärtner, die die abgebrochenen Äste des gelbblühenden großen Flamboyanten entfernen - der "Service"-Baum über Sri Aurobindos Grab.)
Der Baum, der mir alle meine "Transformations"-Blüten gab [bei Satprem] ist verschwunden. Und auch der "Service"-Baum: es sind Äste abgebrochen.
Früher passierte hier so etwas nicht ...
Das
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 26. Juli 1972
26. Juli 1972
(Um zu versuchen, Ordnung in den Buchvertrieb zu bringen, hatte Mutter einen jungen Lehrer der Schule beauftragt, die Angelegenheit der "Verlagsrechte" zu überprüfen. Mutter spricht zuerst über diesen jungen Lehrer)
Er hat "Skelette" [[Englischer Ausdruck: "Skelette im Schrank", das heißt verdeckte Missetaten. ]] entdeckt.
Armer M [Leiter der "All India Press"], er war so außer Fassung!
Ja, aber er ist nicht der wirklich Schuldige: es ist der andere im Hintergrund, SABDA.
Ach, das ...
Deshalb hat er so empfindlich reagiert, er ist empfänglicher. Der andere ist völlig in seiner Lüge eingeschlossen.
Bei de
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 20. September 1972
20. September 1972
(Satprems Augen betreffend, die in schlechter Verfassung sind.)
Wie geht es deinen Augen?
Und du, wie geht es dir?
Ich ... Das Bewußtsein schreitet fort.
(Satprem legt seinen Kopf auf Mutters Schoß.
Mutter legt ihre linke Hand auf Satprems rechtes Auge.)
Wenn du zehn Tage lang nichts tätest ... deine Augen nicht zum Lesen oder Schreiben benützt - nichts anschaust und nur siehst, was unerläßlich ist, um zu essen, um dich zu bewegen. Ich weiß nicht, es gibt eine automatische Sicht, die nicht ermüdet. Wenn man "hinsieht", ermüdet es. Ich wünsche dir zehn Tage dieser automatischen Sicht.
Verstehst
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 8. April 1972
8. April 1972
Du erinnerst dich vielleicht, daß Monsignore R dir im Januar schrieb und du dich lange auf ihn konzentriertest. Dann hast du mich gebeten, ihm zu schreiben und zu fragen, ob er sich irgendeiner Sache bewußt war [[Siehe das Gespräch vom 29. Januar. ]] . Ich erhielt seine Antwort: ein Brief, der an mich adressiert war, und ein anderer an dich. Er sagt mir folgendes (seine Antwort verzögerte sich wegen Kardinal Tisserants Tod):
Mein Bruder,
"... tatsächlich empfing ich an diesem 29. Januar (zwischen 5 und 6 Uhr) Mutters Besuch. Ein innerer Besuch - an dem aber für mich nicht der Schatten eines Zweifels besteht. So viele Dinge
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 17. Juni 1972
17. Juni 1972
(Mutter gibt Sujata und Satprem eine Girlande
aus "Patience"-Blumen.)
Wir brauchen viel, viel davon.
Ja!
Die Anzeichen sind immer offensichtlicher, aber wir brauchen eine unerschütterliche Geduld.
Die geringste falsche Bewegung erzeugt sofort ein schreckliches Unbehagen. Die unbedeutendste Sache.
Das Leben ist nur so erträglich (Mutter öffnet ihre Hände nach oben).
Und der Körper - der Körper selbst - fühlt sich wie ein kleines Baby, das sich in den Armen des Herrn wiegt. Und wenn er diese Haltung auch nur für wenige Sekunden verläßt, spürt er, daß es der Tod ist - die Auflösung.
Die kürzesten Stunden sind
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 21. Oktober 1972
21. Oktober 1972
Sieh, wie hübsch sie ist!
(Mutter gibt Satprem eine weiße Lotosblüte)
Und wie geht es dir, liebe Mutter?
(nach einem langen Schweigen)
Verstehst du, entweder müßte man in jeder Minute alles erzählen, was geschieht, oder es gibt nichts zu sagen.
Wenn ich nichts sage und so bin (Geste mit offenen Händen) ... in der Haltung einer vollkommenen Hingabe, dann geht alles gut. Beim GERINGSTEN Anlaß, der mich aus dem herausreißt, fühlt es sich an, als müsse ich sterben.
Das ist außerordentlich.
Solange ich darin bin, habe ich den Eindruck, als sei es das ewige Leben.
(Schweigen)
Und wenn ich da heraustrete, ist
M u t t e r s A g e n d a Bd 13 - 6. September 1972
6. September 1972
(Das Gespräch beginnt um halb elf anstatt um zehn Uhr.)
An deinen Tagen - mittwochs und samstags - empfange ich nur die Geburtstagsbesucher des Ashrams, aber stell dir vor, wir sind jetzt mehr als zweitausend Leute! Folglich ... die anderen "birthdays" sehe ich an anderen Tagen als Gruppe, und trotzdem kommen so viele Leute an deinen Tagen - besonders nächsten Samstag, dem 9. (viele Leute vom Ashram sind am 9. geboren).
Ja, ja, Mutter, ich habe verstanden! (Lachen)
Deshalb werde ich gezwungen sein, dich um halb elf anstatt um zehn Uhr kommen zu lassen. [[In Wirklichkeit um elf ... ]]
Und wie geht es dir