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11. Oktober 1968
(Mutter fühlt sich noch immer nicht wohl.)
Hast du nichts zu sagen? (Mutter hustet)
Ich möchte dich nicht mit Reden anstrengen.
Das macht nichts.
Ich weiß nicht warum, aber ich
muss über etwas nachdenken ...
Erzähl!
Man hat das Gefühl,
dass dieser Prozess der Transformation im Körper stattfinden müsse, aber könnte es sich nicht eher um eine Verdichtung der Macht handeln, die sich allmählich um dich herum und hinter dir bildet und die sich eines Tages materialisieren würde, um ein Wesen zu bilden?
Das ist möglich, daran habe ich auch schon gedacht.
Und weiter?
Nichts weiter ... Mir kam nur dieses Bild: e
10. Juli 1968
(Mutter ordnet ihre Korrespondenz
)
Die kleine S schrieb mir einen Brief - einen vollkommen verzweifelten Brief, in
dem sie davon sprach, dass sie nicht mehr weiterleben wolle, weil sie Dummheiten
begangen habe. Da antwortete ich ihr, dass man nicht zu seiner eigenen
Befriedigung lebt, sondern um das Göttliche zu entdecken und sich mit ihm zu
identifizieren. Folglich geht es nicht um eine Frage von "Lust" oder "Unlust".
Ich schrieb sehr nachdrücklich und sandte dann den Brief ab. Seitdem herrscht
vollkommenes Schweigen. Niemand rührt sich mehr.
(ein anderer Brief:)
Das ist Y, die mir zeigen möchte, dass ich im Unrecht bin und sie recht hat.
Sehr
13. März 1968
(Über ein altes Gespräch aus den "Entretiens" vom 27. Mai 1953)
Du sagst folgendes:
"
Ja, die Wissenschaft kann die Entdeckung machen. Wenn sie in eine genau definierte Richtung geht, wenn sie genügend fortschreitet, wenn sie nicht unterwegs aufgibt, werden die Wissenschaftler dasselbe finden, was die Mystiker gefunden haben, was die religiösen Menschen gefunden haben, was alle Welt gefunden hat, denn es gibt allein eine Sache zu finden, nicht zwei. Nur eine allein. Auf diese Weise kann man eine große Wegstrecke zurücklegen, man kann gehen und gehen, und wenn man lange genug gegangen ist, ohne aufzugeben, kommt man notwendigerweise an d
16. November 1968
Das Physische macht wirklich einen
Lernprozess durch.
Solange das Vital und das Mental da sind, bedienen sie sich des Physischen als Werkzeug ihres Willens und ihrer Launen - gewöhnlich hat es kein Eigenleben. Und nun hat es innerhalb einiger Tage, einiger Wochen, seinen eigenen
Lernprozess nachgeholt. Es erinnert sich aller Erfahrungen, die es schon hatte, und ordnet sie sozusagen neu ein, und es hat eine Art Einheitlichkeit erreicht, die ganz um die göttliche Gegenwart zentriert ist.
Der Körper hatte mehrere Erfahrungen dieser Gegenwart ... Spontan ist es für ihn ein "bewusstes Licht" - ein
bewusstes Licht, das er überall sieht, überall spürt, dessen Pr
31. Juli 1968
Hast du Neuigkeiten aus Rom?
Nichts Weltbewegendes, aber P.L. hat ein Foto von Monsignore R geschickt.
Ach,
lass sehen!
Ich glaube aber nicht,
dass es sich um ein Foto neueren Datums handelt.
(Mutter betrachtet es) ... Er
musste wohl gegen sehr mächtige Instinkte ankämpfen.
Sinnlichkeit und ...
Sehr intelligent, oh!
Interessant.
Ein merkwürdiger Mensch: er ist amoralisch. Das heißt, er kann extrem Gutes und extrem Böses tun, mit der gleichen Leichtigkeit. Und eine Intelligenz, wirklich brillant. Ein hervorragender Politiker ... Verstehst du, er benimmt sich nur aus politischen Gründen gut; entspräche es der gängigen Politik
22. August 1968
(Wir haben Mutter seit dem 10. August nicht mehr gesehen. Dem Arzt zufolge ist ihr Herz äußerst schwach, sie
isst nicht mehr und kann sich nicht mehr aufrecht halten. Trotzdem erschien sie am 15. August zum Darschan fünf Minuten auf dem Balkon, aber P und V - der Leibwächter und die Assistentin - waren hinter ihr und an ihrer Seite, bereit, sie zu stützen. Sie machte einen so blassen Eindruck in ihrem silbernen Cape. Am 22. August morgens schickte sie Satprem einen Brief mit Trockensuppen, sie kümmerte sich selbst noch um die materiellen Bedürfnisse des Schülers. Ihre Schrift ist sehr verändert.)
22.8.68
Hier die Suppenpakete, sie sind dir inzwi
8. Juni 1968
Ich habe gerade ein Problem studiert ... Im Grunde genommen, wenn man den Firnis abkratzt - den Firnis der guten Manieren -, akzeptiert der Mensch die Existenz Gottes nur unter der Bedingung,
dass dieser Gott sich einzig und allein mit der Befriedigung der menschlichen Bedürfnisse und Wünsche abzugeben habe - das mögen kollektive Bedürfnisse sein oder "planetarische" Wünsche, wie es Y ausdrückt, aber die Sache läuft letztlich darauf hinaus.
Dies trifft vor allem auf die Vorstellung eines Gottes zu, der einen Körper angenommen hat ... Im Grunde erscheint es den Menschen ganz natürlich,
dass Christus für ihr Heil gekreuzigt wurde - diese Vorstellung fand ich schon imm
25. Mai 1968
(Über ein altes Gespräch aus den
"Entretiens" vom 10. Juni 1953)
Worum geht es?
Um Angriffe der gegnerischen Kräfte und Asuras.
Oh!... (lachend) Das ist ein schönes Mittel, den anderen die Schuld in die Schuhe zu schieben.
Meinst du, wir sollten das veröffentlichen?
Gewiss, es ist nützlich.
Wenn die Leute mir jetzt von Angriffen der gegnerischen Kräfte erzählen, habe ich immer große Lust, ihnen zu sagen: "Die Gegenkraft steckt in euch selbst!"
Ich denke, es handelt sich hier um ein sehr bequemes Mittel, ungestraft davonzukommen ... Wenn man selber vollkommen ist, können sie einem nämlich nichts anhaben. Das ist völlig klar. Nur
27. November 1968
(Mutter ist sehr erkältet. Tatsächlich befindet sie sich seit Juli innerhalb derselben schmerzhaften Bahn.)
Das, was du letztes Mal beschrieben hast, könnte vielleicht für das Februar-Bulletin verwendet werden. Es machte einen sehr wichtigen Eindruck ...
Ich kann mich überhaupt nicht mehr daran erinnern.
Du berührtest die "zentrale Erfahrung" der Transformation.
Ach, ja. Das war es.
Es geht weiter ... Der Körper hat den Eindruck,
dass er zu verstehen beginnt. Für ihn ist das natürlich in keiner Weise eine Frage des Denkens sondern der Bewusstseinszustände. Bewusstseinszustände, die sich vervollständigen und sich ablösen ... Dies ge
23. März 1968
(Satprem liest Mutter das Ende des Gesprächs vom 3. Juni 1953 aus den
"Entretiens" vor, wo es um das Karma geht: "Die Leute, die das in allen Religionen erklärt haben [dass die Folgen des Karmas sehr streng seien], die all diese ach so absoluten Regeln aufgestellt haben, taten dies, für mein Gefühl, um sich an die Stelle der Natur zu setzen und um die Leute manipulieren zu können ... deshalb fürchten sich die Leute und sind entsetzt ... Dabei
müssten sie nur eine Stufe höher steigen. Man muss ihnen den Schlüssel geben, der die Türe öffnet. Es gibt eine Tür zur Treppe, und dafür braucht man einen Schlüssel. Der Schlüssel ist eine genügend aufrichtige Aspiration ode