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23. November 1966
(Nach der Lektüre einer Passage aus dem Dialog mit dem Tod:)
Denn wenn Gott existiert, so kümmert er sich nicht um diese Welt.
Er schaut mit ruhigem und gleichgültigem Blick auf alle Dinge.
Er hat alle Herzen verurteilt zum Begehren und zur Sorge
und hat mit seinen unerbittlichen Gesetzen alles Leben gebunden.
Er antwortet nicht auf die unwissende Stimme des Gebets.
Er bleibt der Ewige, während die Zeitalter sich hier mühen,
der Unbewegte, der von nichts berührt wird, was er schuf.
Er sieh
VORWORT
Diese Agenda .... ist
mein Geschenk an die,
die mich lieben.
DIE
MUTTER
@
ISBN 3-920083-02-1
28. Mai 1966
(Mutter stützt den Kopf in die Hände, sie scheint erschöpft zu sein.)
Geht's dir gut?
Und du bist eher müde?
Nein, es ist schlimmer als Müdigkeit, noch schlimmer...
Eine ganze Arbeit der Anpassung ist im Gange, die sehr, sehr schwierig geworden ist. Sehr schwierig. (Mutter macht eine Geste des Zermalmens)
Ich kann praktisch nicht mehr essen. Ich zwinge mich dazu, sonst würde ich nur noch trinken. Es kommt nicht vom Magen her, das ist es nicht, sondern... (dieselbe Geste des Zermalmens)
Ich fühle mich nicht müde, aber seit langem und immer stärker (in den letzten Tagen ist es sehr
29. Oktober 1966
Was möchtest du mir zu deinem Geburtstag sagen?
Ich würde gern mehr für dich tun, und besser.
Besser ist schwierig. Mehr - dazu bräuchten wir beide mehr Zeit. Wir könnten viel tun, das weiß ich, aber es bräuchte Zeit.
Ich würde dir gern mehr dienen.
Es gibt viele, viele Dinge... Erst letzte Nacht waren wir lange Zeit zusammen. Aber wir sind zusammen, um zusammen zu arbeiten. Verstehst du, es ist nicht so,
dass du dich um mich kümmertest oder ich mich um dich. Nein, wir treffen uns, weil wir zusammen arbeiten. Und dies sind große Bewusstseinsbewegungen.
Im Grunde mag ich die mentale
20. Dezember 1966
(Brief von Satprem an Mutter)
Liebe Mutter,
Ich möchte Dich um einen Gefallen bitten. Du weißt, Du siehst. Ich möchte Dich bitten, mir über dieses Buch die Wahrheit zu sagen: Gehört es zu den Dingen, die unbedingt sein müssen, oder ist es nur das angestrengte Bemühen eines kleinen Schriftsteller-Egos? Heute morgen sah ich das erste Kapitel noch einmal durch, und es ist unlesbar - es
müsste völlig umgeschrieben werden. Ich frage mich, ob dies nicht auch für die anderen Kapitel gilt. Bitte sei so gnädig und sage mir, was sein soll: Soll ich meine Bemühungen fortsetzen, mein Bestes tun
11. Februar 1966
(Mutter fährt mit ihrer Übersetzung von Savitri fort: die Vision der Ebene, auf der alle Formationen des menschlichen Mentals liegen.)
Es gab dort alle Dinge, die die Vergangenheit geschaffen und
vernichtet hatte...
(All things the past has made and slain were there...)
[[
Als seien sie verlorene Reste von
vergessenem Licht,
flohen sie mit hängenden Flügeln vor
Savitris Mental dahin,
getrübte Offenbarungen und Worte, die
befreien sollten,
entleert ihrer Send
4. Juni 1966
Geht es dir gut? - Es
müsste dir eigentlich besser gehen.
Warum?
Weil ich glaube - ich "glaube", das ist so eine Redensart. Das letzte Mal habe ich dir von dieser ungeheuren Kraft erzählt; ich glaube, sie hat trotz allem eine Wirkung.
Sie hat etwas in der Atmosphäre verändert; es ist nicht mehr so drückend, findest du nicht auch? Ich habe dir von diesem "Standortwechsel" erzählt, und es ist wirklich, als sei etwas umgestülpt worden. Das
müsste sich doch eigentlich auf alle auswirken, oder?
Und ich schreibe weiterhin endlose Seiten deines Buches - ja! Das ist etwas ganz Neues. (Nach dem
8. Juni 1966
(Im Anschluss an die Lektüre eines lange zurückliegenden Entretiens vom 19. April 1951, in dem Mutter gesagt hatte: "Man unternimmt eine innere Jagd. Man geht auf die Jagd nach kleinen finsteren Winkeln... Man gibt die Schwierigkeit in sich selbst oder in den anderen, wo auch immer sie sich manifestiert, dem göttlichen
Bewusstsein hin und bittet es, sie zu transformieren.")
Genau das tue ich seit zwei Tagen. Seit zwei Tagen verbringe ich meine gesamte Zeit damit, diese ganze... ach, diesen Berg an schäbigen kleinen Dingen zu sehen, die man dauernd erlebt, winzige schäbige Dinge. Dafür gibt es nur ein Mittel,
18. Mai 1966
(Nach der Lektüre der ersten Bruchstücke des
Sannyasins)
Ich mag deine Art zu schreiben.
Sie wirkt beruhigend.
Aber wenn man einen Roman schreibt,
muss man einen Aufbau haben, das heißt, alle möglichen unnützen Dinge müssen eingebracht werden, um bestimmte Punkte zu erreichen, und das ist mühsam. All dieser unnütze Kram, den man darstellen
muss, nur um ihn anschließend wieder aufzulösen.
Mich entspannt es sehr, den Bereich der schönen Form, der harmonischen Form zu betreten; ich finde das sehr entspannend.
Dieses materielle Mental - das im Begriff ist, sich zu
M u t t e r s . A g e n d a - Bd 7 - 30. März 1966
30. März 1966
(Das folgende Gespräch ergab sich beim Anhören der Übersetzung des Gesprächs vom 4. März ins Englische. Darin hatte Mutter besonders hervorgehoben: "Es ist nur eine Frage der Wahl: Man wählt, ob es so oder so sein soll...")
Ich hatte dieselbe Erfahrung im Zellbewusstsein. Sie dauerte eine Stunde lang und war wirklich beinahe wie ein Wunder.
Dasselbe
Bewusstsein wie jenes, das ich im "materiellen Mental" hatte, wie man es nennen kann (das heißt, das kollektive
Bewusstsein der Zellen), aber heute morgen war es in den Zellen selbst, dieses
Bewusstsein (dieses ewige Bewusstsein, von dem Mutter am 4. März sprach) -