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4. Februar 1965
(Von Mutter an Satprem im Krankenhaus)
4.2.65
Satprem, mein liebes Kind,
Dein Mental ist noch zu kritisch, zu sehr auf die traditionelle oder klassische Genauigkeit bedacht. Deshalb hast Du das Mantra nicht empfangen. Aber mach Dir keine Sorgen, nach Deiner Rückkehr gebe ich es Dir mündlich.
Ruhe Dich inzwischen friedlich im Ewigen aus.
Mit Dir in Liebe und tiefer Freude.
Mutter
@
ISBN 3-920083-06-4
17. Juli 1965
(Über das letzte Gespräch, in dem Satprem über unangenehme Nächte klagte.)
Ich kann nicht verstehen, warum ich immer nur an diese Seite erinnert werde, immer nur Kloaken und Schlamm... Schließlich
muss es ja auch noch andere Aspekte geben, oder?
(Mutter lacht) Der Grund dafür ist einfach: diese Seite steht dem gewöhnlichen
Bewusstsein sehr nahe, deshalb erinnert man sich daran; die andere... die "Verbindung" zu ihr genügt nicht, und beim Aufwachen
vergisst du.
Genau das ist ja das Entmutigende, denn immer erinnert man sich nur an die schlechte Seite, aber nicht an das übrige!
Vielleic
5. Mai 1965
Du siehst
blass aus.
Ich fühle mich nicht sehr wohl.
(Schweigen)
Ich habe den Eindruck, nicht hier zu sein, seit...
Mein Körper ist weit weg von mir.
Letztes Mal, als du kamst, am Nachmittag des 30., ging es mir ziemlich schlecht (Mutter hatte Herzbeschwerden). Seit diesem Augenblick habe ich den Eindruck... ziemlich weit weg von meinem Körper zu sein... Ich bin in einem äußerst verdünnten
Bewusstsein (Geste der Ausbreitung).
(Mutter geht in Meditation)
Mir scheint,
dass es nur auf eines ankommt, nämlich die göttliche Schwingung mit der Materie in Kontakt zu bringen, und
dass dies d
10. Juli 1965
(Über eine "idiotische" Tuberkulose:)
Wie geht es dir?
Nicht besonders.
Was ist nicht in Ordnung?
Hier, da (Gesten).
Oh, mein Kind, alle Empfindungen sind lügnerisch! Diese Erfahrung mache ich zigmal am Tag in allen Einzelheiten. Man fühlt,
dass man dies oder das bräuchte, es tut einem hier weh, da weh... aber das ist alles falsch. Die Wahrheit ist,
dass man den Zustand der Harmonie verlassen hat - eine Harmonie, die immer herrscht, aber man selber hat sie verlassen, und so braucht man dies, braucht man das, fühlt hier einen Schmerz, dort einen Schmerz. Etwas fehlt, und was fe
15. September 1965
b
(Ein Brief Sujatas an Mutter)
15.9.1965
Petite Mère,
Nach dem, was Du heute morgen sagtest, frage ich mich, ob wir, die Jungen, als indische Bürger nicht die Pflicht haben, dem Land unsere Dienste anzubieten oder uns zumindest auf diese Möglichkeit vorzubereiten?
Dein Dich liebendes Kind,
Sujata
(Mutters Antwort)
Für diejenigen, die dazu fähig sind, ist es unendlich viel wichtiger, dem göttlichen Werk zu dienen, als dem Land.
Ich glaube nicht,
dass ich heute morgen irgend etwas gesagt habe, das im Widerspruch zu dieser unleugbaren Tatsache steh
11. Mai 1965
(Nach der Übersetzung "des" Savitri-Verses:
)
Einer täglich, ergäbe 365, und bei uns [zweimal wöchentlich]?
104 im Jahr.
Das macht nichts. Wir leben in der Ewigkeit.
Früher schaffte ich drei oder vier Verse täglich, manchmal mehr, manchmal weniger; es ging recht flott voran. Aber jetzt, mein Kind (lachend), habe ich für nichts mehr Zeit. Es ist üblich, oder es wird erwartet,
dass ich am Nachmittag etwas zu mir nehmen "muss", um zwischen Frühstück und Abendessen einen Unterbruch zu schaffen - ich habe nie Zeit dafür! Die Leute, die um vier Uhr gehen sollten, bleiben bis Viertel vor
13. Oktober 1965
Überall ist Sand im Getriebe. Alles knirscht.
(Schweigen)
Wie es scheint, ist in Pondicherry eine neue Krankheit ausgebrochen. Ärzte aus verschiedenen Teilen Indiens sind hier angereist, um sie zu studieren. Es handelt sich um eine Art Paratyphus - alle sind krank. Hast du dich noch nicht angesteckt? Nein. Du hast gut daran getan! (zu Sujata:) Du auch nicht? Gut.
Auch das ist eine Art des Knirschens. Es gibt noch andere Arten, aber die sind sehr ordinär: das Ego des einen reibt sich am Ego des anderen - das verursacht immer ein Knirschen.
Resultat: meine Nächte sind vollbeschäftigt, u
27. November 1965
Hast du am Darschantag etwas Besonderes gefühlt? Nein?
Sri Aurobindo war von morgens bis abends anwesend.
HIER, weißt du.
Während, oh, sicher für mehr als eine Stunde ließ er mich wie in einer konkreten und lebendigen Vision den Zustand der Menschheit und der verschiedenen Schichten der Menschheit im Verhältnis zur neuen oder supramentalen Schöpfung erleben. Es war wunderbar klar, konkret und lebendig.
Da war die gesamte nicht mehr ganz animalische Menschheit, welche die mentale Entwicklung dazu benutzt hat, eine gewisse Harmonie in ihrem Leben zu schaffen - eine vitale, künstlerische, li
30. Dezember 1965
(Brief von Mutter an Satprem)
(Dies ist die Antwort auf einen Brief, in dem Satprem sagte, er sei "halb aufgelöst", und fragte, auf welchem Weg er sich befinde und ob er sich überhaupt auf einem Weg befinde, denn er habe "keinerlei Zeichen", weder
dass er vorankäme noch dass er irgendwohin ginge.)
Donnerstag morgen
Satprem, mein liebes Kind,
Wir werden morgen früh darüber reden.
Auf jeden Fall bist du mir jetzt näher als je zuvor.
Mit all meiner Zärtlichkeit,
Mutter
@
ISBN 3-920083-06-4
30. November 1965
(Mutter macht sich an die Übersetzung von
Savitri:
)
[[
Indem sie sich im schweren Treiben ihres Lebens Sinn einbildeten,
setzten sie ihr Vertrauen auf die ungewisse Umwelt
und warteten auf den Tod, um ihres Geistes Schauplatz zu verändern.
(dt. Ausgabe S. 655) ]]
Imagining meanings in life's heavy drift,
They trusted in the uncertain environment
And waited for death to change their spirit's scene.
(X.IV.641)