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29. Januar 1964
(Mutter liest einige Auszüge aus Sri Aurobindos Briefen vor:
)
Ich habe da drei Zitate über Schwierigkeiten ... Das paßt jetzt so wunderbar! Und Sri Aurobindo schrieb das im Jahre ... 1946-47-48 - in den schwarzen Stunden. Und das wiederholt sich jetzt:
Der Sieg der Mutter ist im
wesentlichen der Sieg eines jeden Sadhaks
über sich selbst. Erst dann kann jegliche äußere Form von Arbeit zu
harmonischer Vollendung geraten.
(The Mother's victory is essentially a victory of each sadhak over himself. It can only be then that any external form of work can come to
5. Februar 1964
Es ist etwas Seltsames passiert - sehr, sehr seltsam, das erste Mal, das mir so etwas passiert ist.
G brachte von Paris ein Buch mit, ein Fotoalbum. Auf der einen Seite sind Fotos und auf der anderen Faksimiles, wahrscheinlich von der Handschrift bekannter Autoren, von Dichtern, Schriftstellern etc. - ich hab' sie nicht gelesen. Jeweils ein Faksimile und ein Bild. Sie nennen das "Träumerisches Paris"!... (Mutter hebt die Augen gen Himmel)
Die Fotos sollen sehr künstlerisch wirken. Sie sind von einem völlig ungewöhnlichen Blickwinkel aus aufgenommen, und einige sind sehr gut. Alles in allem, ein weni
14. Oktober 1964
Du scheinst recht erkältet zu sein!
Ja! (Mutter lacht) Es ist seltsam, ich war mit Leuten zusammen, die allerlei Dinge hatten, einschließlich Fieber, und ich erwischte nichts; dann, am nächsten Tag kam Z ...
An der Schule haben sie wieder Dummheiten angestellt, sie haben plötzlich furchtbare Anwandlungen von Unabhängigkeit. Kennst du die Geschichte?... Sie präparierten ein großes Schaubild über den "Schlaf" für den Unterricht der Kinder (das ist ihre Sache), aber dann setzten sie, ohne mich um Erlaubnis zu bitten, ein Zitat von mir darunter, etwas, das ich im Jahre 1952 geschrieben haben so
23. Dezember 1964
(von Mutter an Satprem)
Satprem, mein liebes Kind,
Hier Dein Buch aus Amerika [Das Abenteuer des Bewußtseins].
Ich schicke es Dir mit all meiner Liebe zum Zeichen des Beginns vollkommenen Gleichgewichts und totaler Gesundheit.
Mit meinen Segnungen,
Mutter
@
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28. Juli 1964
(Die Rede ist von Doktor S, der nach Amerika gereist war, um sich einer Gehirnoperation zu unterziehen. Die Operation besteht aus dem Einführen einer Nadel in den kranken Teil und der Injektion von flüssigem Sauerstoff, um die betroffene Zellgruppe zu zerstören. Die erste Operation fand vor drei Monaten statt, und die zweite war für die nächsten Tage angesetzt.)
Ich habe soeben einen langen Brief von Doktor S erhalten ... Wie du weißt, war er auf der einen Seite operiert worden, und dann ... Um interessant zu sein, müßte die Geschichte von Anfang an erzählt werden:
Als er vor seiner Abreise nach Amer
8. Januar 1964
(Mutter zeigt Satprem eine Skizze, die sie soeben zeichnete, um einen Abschnitt aus
Savitri zu illustrieren, in dem Sri Aurobindo vom "sardonischen Lachen Gottes" spricht:)
Ich wollte dieses "sardonische Lachen" des Herrn sehen! So schaute ich, und anstelle eines sardonischen Lachens erblickte ich ein Gesicht ... mit einem solch tiefen Schmerz - so tief und ernst - und voller Mitgefühl ... Danach sagte ich mir (du erinnerst dich, es war da drüben [[Im Musikzimmer, am 31. Dezember 1963. ]] , ich sah dies): "Die Falschheit ist der Schmerz des Herrn." Es war natürlich in der Erfahrung begründet, daß all
8. April 1964
(Dies sollte das letzte Gespräch vor Satprems Abreise nach
Frankreich sein, von wo er im Juli zurückkehrte.)
(Mutter sieht müde aus, sie versinkt in eine lange Kontemplation.)
Machst du drüben weiter? (mit der tantrischen Disziplin)
Ja, aber ich gebe zu, daß ich in meinem äußeren Bewußtsein
überhaupt nichts verstehe. Ich sehe nicht durch.
Du verstehst nichts?
Ich verstehe rein gar nichts.
(Mutter lacht)
Ich weiß lediglich, daß es "etwas anderes" gibt, und somit mache
ich, was zu tun ist (Japa, Meditation), aber was passiert s
2. September 1964
(Satprem schickt sich an, das Tonbandgerät einzuschalten, doch Mutter hält ihn davon ab:)
Es gäbe zu viel zu sagen. Eine Art WELT ist in Ausarbeitung begriffen.
(Schweigen)
Es ist noch viel zu kompliziert, man kann nichts sagen.
Laß uns lieber arbeiten.
@
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M u t t e r s . A g e n d a - Bd 5 - 7. März 1964
7. März 1964
Ich sagte dir letztes Mal, daß es bei der Rückkehr vom Balkon in meiner Konzentration am 29. war, als ob ich dem Herrn sagte: "Nun gut, warten wir halt weitere vier Jahre." Dies war der Eindruck, und seitdem (heute vor einer Woche war der Jahrestag des 29.) war alles so (vibrierende Handbewegung in der Luft), wie ein Haufen kleiner Versprechungen - Versprechungen, die aber zu nichts führen, d.h. es ist immer etwas da, das kommen SOLL, etwas, das sein SOLL, etwas, das sich verwirklichen SOLL; etwas, das
näher kommt, aber nichts Greifbares. Letzte Nacht, als ich aus meiner üblichen Konzentration erwachte (
26. September 1964
Ich möchte lieber nichts sagen, weil ...
Es ist eine furchtbar unscheinbare Arbeit ohne klar ersichtliche Auswirkungen. Es gibt Leute, die lauthals verkünden, daß sie mit meinem Namen oder meiner Kraft Wunder wirken - Sterbende auferstehen lassen, mirakulöse Dinge. Ich selbst spüre schon von weither sofort das Ego dahinter; mit Ego meine ich vitale Wesenheiten, die einen Vorteil daraus ziehen. Das mag ich nicht.
Es ist die Arbeit einer jeden Minute, ohne Unterlaß, Tag und Nacht.
Auch heute nacht ... Ich ging mit Leuten, die ich sehr gut kenne und zum ersten Mal so sehe, an seltsame Orte. Es