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24. Juli 1963
(Mutter liest einen unveröffentlichten Brief Sri Aurobindos vor:)
Nicht die gegenwärtige Zivilisation sondern die Welt muß gerettet werden, was sicher geschehen wird, obgleich dies nicht so leicht und schnell gelingen mag, wie sich einige das wünschen und vorstellen, und auch nicht auf die Art, wie sie es sich vorstellen. Das Gegenwärtige muß sich gewiß ändern, aber die Frage ist, ob dies durch eine Zerstörung oder durch einen neuen Aufbau auf der Grundlage einer größeren Wahrheit geschehen wird. Mutter hat... (lachend) die Frage offengelassen und ich kann nur das gleiche tun.
(September 1945)
A
5. Oktober 1963
Gestern hatte ich eine sehr sonderbare Erfahrung, die einen merkwürdigen Eindruck hinterließ...
Es war ein Bau - ein riesiges Bauwerk, wie eines von diesen Riesenhotels, die man jetzt baut, mit Innenhöfen und allen möglichen Nebengebäuden. Mein Zimmer lag ganz oben (dies erinnerte mich an eine frühere Erfahrung... erinnerst du dich noch an das "Grand Hotel" [[Siehe Agenda, Band I, S. 102 (3. Juli 1957).]] ?). Dem ANSCHEIN nach waren dort alle voller Ehrerbietung, Beflissenheit und Aufmerksamkeit... aber jeder ging seine eigenen Wege - wie so oft. Zunächst befand ich mich ganz unten (mein Zimmer lag ganz oben, ich
M u t t e r s . A g e n d a - Bd 4 - 23. März 1963
23. März 1963
(Mutter liest zunächst einige Abschnitte aus ihrer Savitri-Übersetzung; es geht um den Tod.)
... so daß die graue Niederlage schwanger ist vom Sieg.
Er ist die Peitsche, die uns vorwärtstreibt zu dem todlosen Zustand.
Die Welt des Unbewußten ist der selbsterschaffne Raum des Geistes,
Une défaite grise... grosse de la victoire,
Un fouet pour nous cingler vers l'état où nous ne mourrons plus.
Le
monde de l'inconscient est la chambre de l'esprit, faite par lui-même...
Sie wurde von ihm selbst errichtet.
4. November 1963
(Mutter sieht müde aus)
Gestern war ich entschlossen, Sujata zu sehen, aber die Leute hielten mich hier völlig unnötigerweise zurück unter dem Vorwand, sie müßten Gegenstände ordnen, um sie für die Besucher in Schaukästen auszulegen... Nachdem ich schließlich mehr als eine Stunde mit dieser sinnlosen Arbeit zugebracht hatte, sagte ich ihnen: "Geht jetzt, ich bin es leid! Und... tut, was Ihr wollt!" Ich war völlig erschöpft.
Eine Flut von Leuten, Briefen, Dingen, Komplikationen... Aber zugleich auch eine Fülle... (wie soll ich es ausdrücken?) alles, alles wird so neu. Alles, alles.
Ein Beispiel: Gester
M u t t e r s . A g e n d a - Bd 4 - 27. März 1963
27. März 1963
(Manchmal entwich Mutter ein Aufschrei:)
I am fed up! [Ich habe es satt!]
(langes Schweigen)
Vor einiger Zeit erzählte ich dir eine Erfahrung, in der ich erkannte, daß jedesmal, wenn eine göttliche Manifestation stattfand (was man einen Avatar nennt), es immer unter einem bestimmten "Blickwinkel des Suchens" geschah, das heißt, ein bestimmtes intensives BEDÜRFNIS drängt die Menschen auf dem Weg der Evolution zum Ziel und zur Transformation. Jeder sah es unter seinem besonderen Blickwinkel im Glauben, dies sei das Ziel [[Siehe Agenda vom 27. November 1962, Band 3, Seite 417.]]. Damals erkannte ich, daß die vedisc
29. Juni 1963
(Mutter betrachtet eine Sammlung früherer
Entretiens und stößt zufällig auf folgende Frage, die sie sogleich beantwortet:)
"Warum ist das Universum kein Ort vollkommener Glückseligkeit?" [[Entretien vom 18. Juli 1956.]]
Weil es fortschreitend ist. Es gibt keinen anderen Grund.
***
(Dann spricht Mutter über den neuen Papst, Paul VI., der vor wenigen Tagen gewählt wurde:)
Sri Aurobindo scheint an der Nachfolge des Papstes interessiert zu sein... Vor zwei Nächten (nicht nachts: um vier Uhr morgens) war ich nämlich mit ihm zusammen - ich blieb eine halbe Stunde bei ihm (eine
11. Dezember 1963
In der Nacht zwischen dem 8. und 9. fand ein schrecklicher Kampf im Unterbewußtsein statt, oh!... Es war wie eine Wiederholung des Angriffs gegen mich, als du in Rameshwaram warst (das ist schon lange her [[Im Jahre 1958.]]). Damals sagte X, der Angriff sei von einem Tantriker ausgegangen, der eine Formation heraufbeschworen hatte (es geschah genau am 9. Dezember, ich wurde sehr krank und verließ mein Zimmer nicht mehr). Diesmal war es ein Angriff derselben Art. Ich weiß nicht, ob er von derselben... ich kann nicht sagen "Person", aber von derselben Kraftquelle stammt. Jedenfalls war es sehr heftig, nachts. Sogar
3. Mai 1963
Hat X mit dir über die Weltereignisse, über den Krieg gesprochen?
Er sagte, was er immer sagt: daß es Krieg geben werde. Dies sei gewiß.
Der Krieg ist immer da!
Gibt es Neuigkeiten auf dem Gebiet?
Weißt du, ich lebe von Tag zu Tag. Nur der Eindruck, daß "es" sehr schnell vorangeht. "Es" umfaßt eine Vielzahl von Dingen.
Eigentlich läßt sich nur sehr schwer darüber sprechen.
Es ist eher die Wahrnehmung einer irdischen Bewegung als sonst etwas. Die Details sind an und für sich nicht von Bedeutung, aber sie sind "symptomatisch" für das Ganze. Das bedeutet, daß die Schwierigkeiten, die Hinde
M u t t e r s . A g e n d a - Bd 4 - 19. März 1963
19. März 1963
(Nach einer Meditation mit Mutter:)
Bist du dir des Übergangs von einem Zustand in den anderen bewußt, wenn du meditierst?... Nicht?
Am Anfang besteht nämlich diese Schwingung mit all den Farben, wobei jedoch das Blau deutlich vorherrscht (die Farbe, die ich als "tantrische Macht in der Materie" bezeichne), dies stellt sich bei dir sehr schnell ein, wie ein normaler Konzentrationszustand. Danach ist es, als ob du dich zurückziehst oder in einer großen Unendlichkeit aus einem sehr ruhigen silbrigen Weiß entfaltest - sehr ruhig und sehr einheitlich, wie eine Art Rückzug vom äußeren Leben und ein Entfalten in diesem Z
25. Mai 1963
(Bezüglich eines Briefes an Satprem von einem persönlichen Freund beim Verlag Seuil, worin ihm die Ablehnung des zweiten Manuskripts über Sri Aurobindo, Das Abenteuer des Bewußtseins, mitgeteilt wird: "Ich weiß nicht, ob P.A.L. es gelesen hat, wir haben noch nicht darüber gesprochen, aber schon bei den ersten Seiten spürte ich, daß dieses Manuskript nie bei Seuil herausgegeben werden wird. Es hat Mängel, Schwerfälligkeiten, aber das ist nicht der eigentliche Grund für seine Ablehnung...")
Gut! (Lachen) Warten wir ab, was sie sagen. Ich habe keinen Moment lang geglaubt, daß diese Leute es veröffentlichen würden - andere