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9. Februar 1962
(Im Zusammenhang mit einer europäischen Anhängerin, die die Vorzüge eines gewissen pseudo-spirituellen Buches preist, das Mutter als "spirituellen Romantizismus" charakterisiert:)
Es ist sehr europäisch, die sind nun einmal so.
Sie wollen vergleichen - sie wollen die Lehren vergleichen, sich nur ja nicht auf eine Sache festlegen: man muß einen "weiten Geist", einen eklektischen Geist haben. Und somit...
Genau das wollen sie: viel Vitales, viel Phantasie und einen genügenden Anteil an Lüge, um mit ihrer eigenen Denkart im Einklang zu sein.
Wie Z, die mir sagte, Maharshi habe in seinem Buch geschrieben,
16. Juni 1962
Diese Angelegenheit wird noch lange dauern [die Transformation].
Wenn ich in die Zukunft schaue, sehe ich keine radikale Änderung (das heißt keine Änderung der Organisation, des Lebens usw.), das wird noch SEHR lange, sehr lange dauern. Sehr viel Geduld ist erforderlich.
Nein, es ist keine Frage der Geduld, es ist so: (Mutter hält ihre beiden offenen Hände über dem Kopf zur Ewigkeit gewandt).
(Schweigen)
Mir hinterläßt das den Eindruck einer Klingel, die man nicht betätigt! Sie liegt auf dem Tisch (du kennst diese Tischklingeln)... - niemand läutet sie.
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25. August 1962
(Satprem beschwert sich über die Schwierigkeiten beim Schreiben seines Buches. Mutter versinkt während fünfzehn Minuten in Konzentration, dann sagt sie:)
Gut.
Er kam, um dich mit allerlei Dingen zu umgeben, damit du dein Buch schreibst.
Alle möglichen goldenen Dinge.
Nun mußt du sie aufschreiben. Du wirst es mir Dienstag sagen.
Er wiederholte immer wieder: "No worry, no worry... Take it easy, take it easy" [beunruhige dich nicht, entspanne dich]. Es war, als wollte er dich ans Ufer eines fließenden Flusses setzen, als sehe man das Wasser fließen, fließen, fließen, so natürlich. Als säßest du auf ei
18. August 1962
(Für das neue Buch über Sri Aurobindo sieht Mutter voraus, daß noch viele Kürzungen erforderlich sein werden und daß es im Grunde hauptsächlich darum geht zu verhindern, daß der Verleger das Buch irgendwelchen Ignoranten anvertraut. Sie fügt hinzu:)
...Aber du verstehst doch, daß diese Leute das nicht begreifen können, sie sind eine verschlossene Wand. Nicht einmal ein Bronzetor: aus Ziegeln und Zement gemauert - nichts kann hindurchdringen.
Armer Sri Aurobindo!
Aber das, was sich hier in Pondicherry ereignete, braucht man nicht lange zu beschreiben. Denn von dem Moment an, wo er sich zurückzog
30. Oktober 1962
Bald werde ich meine Übersetzung [der Synthese des Yoga] beendet haben, was ich bedaure.
Aber du willst mit Savitri beginnen?
Auf einmal erschien mir das schrecklich ehrgeizig... (lachend) Der Wortschatz reicht nicht aus dazu.
(Schweigen)
H.S. [[Ein chinesischer Schüler, der Sri Aurobindos Werk übersetzt.]] schrieb mir einen Brief, in dem mich ein Satz stutzig machte. Er sagte: "Ich übersetze so und so viele Stunden am Tag, das ist eine mechanische Arbeit." Ich fragte mich, was er mit "mechanischer Arbeit" sagen will, denn meiner Ansicht nach kann man nicht übersetzen, ohne die Erfahrung
M u t t e r s . A g e n d a - Bd 3 - Ohne Datum (März) 1962
Ohne Datum (März) 1962
(Zu Beginn des Gesprächs läßt Mutter Pavitra rufen, um einige Briefe und bestimmte Streitigkeiten im Zusammenhang mit einem Lehrer der Aschram-Schule zu besprechen:)
Ihr wißt ja... Wenn die Kinder miteinander Gericht oder Schule oder Armee spielen - ihr wißt, wie ernst sie das nehmen.
(Pavitra:) Ja, Mutter.
Ja: Wenn man einen Fehler macht, wird man bestraft... Ihr kommt mir vor wie diese Kinder! Das ist lachhaft, da kann ich euch einfach nicht ernst nehmen. Ihr seid so ernst, daß ich euch nicht ernst nehmen kann. Wie peinlich!
Ich nahm eure Papiere sehr ernst, wollte all das hin
21. Januar 1962
(Das folgende Gespräch hatte einen Aphorismus von Sri Aurobindo als Ausgangspunkt:)
70 -
Prüf dich erbarmungslos, und du wirst dich deinen Mitmenschen gegenüber gütiger und mitfühlender verhalten.
Sehr gut! (Mutter lacht) Das ist sehr gut. Das tut allen gut, nicht wahr?
Besonders den Leuten, die sich für sehr überlegen halten.
Aber es entspricht wirklich etwas sehr Tiefem.
Das ist genau meine Erfahrung der letzten Tagen, die vorgestern so etwas wie ihren Höhepunkt erreichte und sich heute morgen zu einer umfassenden Vision auf globalem Niveau
5. September 1962
(Bevor Satprem sein Manuskript über Sri Aurobindo vorliest, bittet er Mutter, eventuelle Fehler zu berichtigen, weil er von Dingen spricht, von denen er keine direkten Erfahrungen hat:)
Von manchen Dingen habe ich keine Erfahrungen.
Ich habe auch nicht alle Erfahrungen.
Also wirklich!...
(Lachend) Ich habe eine gewisse Anzahl, aber...
Eigentlich sollte man nach einigen Tausenden von Geburten alle Erfahrungen haben, wenn man sich die Mühe machte, sich zu erinnern. Das wäre der Vorteil der Wiedergeburt. Man kann nicht alles in einem Leben machen, aber in Tausenden von Leben kann
27. November 1962
Letzte Nacht oder die Nacht zuvor sah ich dich mit ihm, und ihr wart mit dem Buch beschäftigt. Sri Aurobindo war zufrieden. Als ich ihn sah (ich war da, und sah euch beide), dachte ich: "Ach, wenn Satprem das sähe, würde ihn das sicher freuen!"
Ja, natürlich!
An einem lichterfüllten Ort.
Lies mir jetzt die Fortsetzung vor!
Ich weiß nicht warum, aber ich bin immer unbewußter.
Unbewußt?
Ja, immer mehr. Früher konnte ich mich ein wenig erinnern - jetzt nichts. Nichts! Das ist sonderbar.
Es ist so, weil du nicht mehr an denselben Ort gehst. Verstehst du, du
M u t t e r s . A g e n d a - Bd 3 - 3. März 1962
3.
März 1962
Hier ist ein eigenartiger Aphorismus...
Lies vor!
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Europa rühmt sich seiner praktischen und wissenschaftlichen Organisation und Tüchtigkeit. Ich warte, bis seine Organisation perfekt ist, dann wird ein Kind es zerstören.
Das ist peinlich!
Das ist schrecklich peinlich.
Wir können es stillschweigend übergehen.
Ich wäre schon neugierig zu erfahren, was Sri Aurobindo damit meinte.
Ich wußte es einmal, habe es aber schnellstens vergessen.
Ich wußte es, als er in seinem Körper war.
Später erinnerte ich mich daran, aber jedesmal ve