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10. Januar 1961
Ich hab so einen Stapel ungelesener Briefe, und einen noch größeren, die ich zwar gelesen habe, aber die noch zu beantworten sind. Ich kann diese Arbeit mit den Aphorismen nicht machen, wenn ich ständig von Leuten belästigt werde, die "ziehen", weil sie mir geschrieben haben - wenn ich ihnen nicht sofort antworte meinen sie (sie sprechen es nicht aus): "Nun, warum antworten Sie nicht!" So steht es.
Das sind keine günstigen Verhältnisse.
Alles befindet sich in einem fürchterlichen Durcheinander.
(Schweigen)
Wie lautet der nächste Aphorismus ?
49
-
Den
Gott der Schönh
12. Mai 1961
Aphorismus Nr. 60 -
Es gibt keine Sterblichkeit. Nur der Unsterbliche kann sterben; der Sterbliche könnte weder geboren werden noch vergehen.
Der Unsterbliche kann vom Zustand des Lebens in den Zustand des Todes übergehen (aber kein "Tod", wie wir es verstehen) - "sterben können" bedeutet, seinen Zustand verändern zu können: der Unsterbliche kann vom einen in den anderen Zustand übergehen und hin und her. Wir nennen das "Tod", aber das hat nichts mit Leben oder Tod zu tun. Das sind Zustandsveränderungen.
(Schweigen)
Seit Tagen habe ich dieses Heft [[ Das Heft, in
27. Juni 1961
Aphorismus
62 -
Ich
hörte einen Narren mit Bestimmtheit äußerste Narrheiten proklamieren
und fragte mich, was Gott damit wohl ausdrücken wollte; dann
überlegte ich, und sah eine entstellte Maske von Wahrheit und
Weisheit.
Man könnte sich fragen, ob es wirklich keine absolute Dummheit oder absolute Lüge gibt, ob hinter den Dingen immer eine Wahrheit liegt, daß es keine absolute Falschheit gibt?
Es kann keine absolute Falschheit geben. Praktisch kann das nicht sein, weil das Göttliche hinter allem ist.
Das ist wie bei jenen, die fragen,
2. Oktober 1961
Ich hielt eine dieser Blüten [[ "Integrale Großzügigkeit" - Impatiens Balsamina. ]] in der Hand, als ich Z traf. Da erklärte ich ihm, was ich damit meinte. Ich erklärte ihm die Wirkung des Egos, daß es das Wesen zusammenschrumpfen läßt. Dies ist auch der Ursprung des Alterns: es schrumpft zusammen wie eine welkende Blume, es trocknet aus. Als ich sprach, hatte ich die Erfahrung - jetzt erinnere ich mich nicht mehr. Ich erinnere mich nur noch an die Idee, aber die Idee allein ist nichts. Da war es die Erfahrung.
Ich weiß, daß ich ihm unter anderem den Unterschied zwischen den beiden Zuständen erklärte: ein
18. Juli 1961
Aphorismus
66 -
Sünde ist das, was früher einmal seinen Platz hatte, aber jetzt fortbestehend nicht mehr an seinem Platz ist. Es gibt keine andere Sünde.
Ich fühle keine Inspiration.
Hast du eine Frage?
Es heißt dort, Sünde sei das, was nicht mehr an seinem Platz ist. Aber hatte zum Beispiel die Grausamkeit je "ihren Platz"?
Genau, was ich mich gerade fragte - ich empfange immer alle Fragen der Leute.
Sofort ergibt sich die Frage: wenn jemand zum Beispiel aus Grausamkeit tötet oder Leid zufügt, war das je an seinem Platz?... Trotzdem i
17. Januar 1961
Aphorismus
51-
Wenn ich von einem gerechten Zorn reden höre, erstaune ich mich über
des
Menschen
Fähigkeit, sich selbst zu betrügen.
Was hast du zu sagen?
Man ist immer guten Glaubens, wenn man sich selbst betrügt! Man handelt immer für das Wohl der anderen oder im Interesse der Menschheit, und um dir zu dienen (das versteht sich von selbst!). Wie betrügen wir uns dann eigentlich?
Jetzt möchte ich dir eine Frage stellen! Denn man kann deine Frage auf zwei Arten verstehen. Man kann sie in dem gleichen ironischen, humoristischen
12. April 1961
(Satprem fragt, wie er einige Katzen loswerden könnte, die ihn jede Nacht aufwecken. Mutter antwortet:)
Ich hatte einmal einen Kater, der hatte fast das Bewußtsein eines Kindes, und er wurde vergiftet. Am Tag, als ich ihn so kommen sah, vergiftet, sterbend, verfluchte ich alle Leute, die Katzen vergiften. Und das ist schwerwiegend. Deshalb tue es nicht. Das war ein wirklicher Fluch (Sri Aurobindo war dabei, also ist es ernsthaft), tue es deshalb nicht.
Aber es gibt einen Weg...
Weißt du, ich habe ein Bündnis mit den Katzen, mit dem Katzenkönig - das reicht sehr, sehr weit zurück. Das ist sehr auß
22. Januar 1961
(Seit einigen Tagen geht es Mutter nicht gut, hier spricht sie über die Ursachen.)
Ah! wie geht es dir?
Das sollte ich dich fragen!
Mir geht es gut.
Gut?
Letzte Nacht sah ich es... Es war, oh, wie ein künstlicher Orkan, von halbmenschlichen Wesen (das heißt Wesen menschlicher Form, die aber nicht Menschen waren) in der Welt erzeugt, um mich von "meinem Haus" fern zu halten. Und alles, überall, war gestört - es muß schon recht lange so gegangen sein.
Aber letzte Nacht war es schließlich recht lustig. Ich versuchte immer, zu "meinem Haus" zu gelangen, das war ganz weit o
16. Dezember 1961
(Mutter bringt ein aufgerolltes Papier mit)
Hier ist meine "ursprüngliche" Botschaft für den 1. Januar (nicht das Original).
Ich übersetze gerade den letzten Teil von The Synthesis of Yoga, "Die Selbst-Vervollkommnung" - das stürzt einen in solche Abgründe... Eines Tages (ich glaube, das erzählte ich dir schon) hatte ich die Vision der Kluft zwischen dem, was IST, und nicht einmal dem, was sein soll, denn davon haben wir wahrscheinlich nicht die leiseste Ahnung, aber dem, was wir sein wollen, was wir uns vorstellen - das war fürchterlich! Es versetzte den Körper in... oh, eine Beklemmung, einen Schrec
15. August 1961
(Botschaft zu Sri Aurobindos Geburtstag)
In den Tiefen des Unbewußten
leuchtet auch das Göttliche Bewußtsein,
strahlend und ewig.
Mutter
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