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10. Oktober 1965
Und deine Nächte?
(Satprem zeigt sich zutiefst angeekelt)
Ach, nachts tut sich eine ganze Arbeit! Oh... all die kleinen unbewussten Abläufe der Gewohnheiten, mit all ihren Bedeutungsnuancen im allgemeinen
Bewusstsein, und was sehr interessant ist, entsprechend ihrer Einstufung zeigt sich das ganze Spektrum. Letzte Nacht präsentierte sich eine ganze Skala, angefangen von den kleinsten Manien, die natürlich sehr oberflächlich und einfach nur Gewohnheiten sind, bis hin zu den Leuten, die wahre Maniker oder Halbverrückte sind - das gesamte Spektrum aller Abläufe. Dabei stellte sich her
M u t t e r s . A g e n d a - Bd 6 - 27. März 1965
27. März 1965
Ich finde,
dass all diese Fleischnahrung, die man mir zur Stärkung gibt, mir schwer aufliegt, besonders jetzt mit der einsetzenden Hitze. Kann ich nicht wieder auf eine vegetarische Ernährung zurückgehen?
Es hat keinen wirklichen
Einfluss auf das Bewusstsein, davon bin ich absolut überzeugt. Die fleischhaltige Ernährung kann dem Körper das Gefühl einer großen Festigkeit geben, und die Festigkeit ist meiner Meinung nach sehr, sehr wichtig - ich bin keine Befürworterin der "verflüchtigenden" Spiritualität, das ist die alte Lüge von gestern.
Nein, die Schwere des Körpers... du
musst sie nicht nur wahrne
7. August 1965
Heute morgen habe ich ein langes Gespräch mit dir geführt. Ich sagte dir viele Dinge. Hast du es gehört?
Nein, nichts.
Heute morgen hatte ich, ja, mindestens eine gute Stunde lang eine Erfahrung: die wahre Haltung und die wahre Rolle des materiellen Mentals - erlebt, nicht erdacht. Erlebt. Sehr interessant. Eine Art ruhige Glückseligkeit... Es betraf die Beziehung zwischen dem konstanten Zustand und der Tätigkeit, die ununterbrochen von außen kommt und den konstanten Zustand unterbricht (oder die Gewohnheit hat zu unterbrechen, obwohl das nicht sein dürfte). Es gab Beispiele, und das erste davon b
4. Februar 1965
(Von Mutter an Satprem im Krankenhaus)
4.2.65
Satprem, mein liebes Kind,
Dein Mental ist noch zu kritisch, zu sehr auf die traditionelle oder klassische Genauigkeit bedacht. Deshalb hast Du das Mantra nicht empfangen. Aber mach Dir keine Sorgen, nach Deiner Rückkehr gebe ich es Dir mündlich.
Ruhe Dich inzwischen friedlich im Ewigen aus.
Mit Dir in Liebe und tiefer Freude.
Mutter
@
ISBN 3-920083-06-4
17. Juli 1965
(Über das letzte Gespräch, in dem Satprem über unangenehme Nächte klagte.)
Ich kann nicht verstehen, warum ich immer nur an diese Seite erinnert werde, immer nur Kloaken und Schlamm... Schließlich
muss es ja auch noch andere Aspekte geben, oder?
(Mutter lacht) Der Grund dafür ist einfach: diese Seite steht dem gewöhnlichen
Bewusstsein sehr nahe, deshalb erinnert man sich daran; die andere... die "Verbindung" zu ihr genügt nicht, und beim Aufwachen
vergisst du.
Genau das ist ja das Entmutigende, denn immer erinnert man sich nur an die schlechte Seite, aber nicht an das übrige!
Vielleic
5. Mai 1965
Du siehst
blass aus.
Ich fühle mich nicht sehr wohl.
(Schweigen)
Ich habe den Eindruck, nicht hier zu sein, seit...
Mein Körper ist weit weg von mir.
Letztes Mal, als du kamst, am Nachmittag des 30., ging es mir ziemlich schlecht (Mutter hatte Herzbeschwerden). Seit diesem Augenblick habe ich den Eindruck... ziemlich weit weg von meinem Körper zu sein... Ich bin in einem äußerst verdünnten
Bewusstsein (Geste der Ausbreitung).
(Mutter geht in Meditation)
Mir scheint,
dass es nur auf eines ankommt, nämlich die göttliche Schwingung mit der Materie in Kontakt zu bringen, und
dass dies d
10. Juli 1965
(Über eine "idiotische" Tuberkulose:)
Wie geht es dir?
Nicht besonders.
Was ist nicht in Ordnung?
Hier, da (Gesten).
Oh, mein Kind, alle Empfindungen sind lügnerisch! Diese Erfahrung mache ich zigmal am Tag in allen Einzelheiten. Man fühlt,
dass man dies oder das bräuchte, es tut einem hier weh, da weh... aber das ist alles falsch. Die Wahrheit ist,
dass man den Zustand der Harmonie verlassen hat - eine Harmonie, die immer herrscht, aber man selber hat sie verlassen, und so braucht man dies, braucht man das, fühlt hier einen Schmerz, dort einen Schmerz. Etwas fehlt, und was fe
15. September 1965
b
(Ein Brief Sujatas an Mutter)
15.9.1965
Petite Mère,
Nach dem, was Du heute morgen sagtest, frage ich mich, ob wir, die Jungen, als indische Bürger nicht die Pflicht haben, dem Land unsere Dienste anzubieten oder uns zumindest auf diese Möglichkeit vorzubereiten?
Dein Dich liebendes Kind,
Sujata
(Mutters Antwort)
Für diejenigen, die dazu fähig sind, ist es unendlich viel wichtiger, dem göttlichen Werk zu dienen, als dem Land.
Ich glaube nicht,
dass ich heute morgen irgend etwas gesagt habe, das im Widerspruch zu dieser unleugbaren Tatsache steh
11. Mai 1965
(Nach der Übersetzung "des" Savitri-Verses:
)
Einer täglich, ergäbe 365, und bei uns [zweimal wöchentlich]?
104 im Jahr.
Das macht nichts. Wir leben in der Ewigkeit.
Früher schaffte ich drei oder vier Verse täglich, manchmal mehr, manchmal weniger; es ging recht flott voran. Aber jetzt, mein Kind (lachend), habe ich für nichts mehr Zeit. Es ist üblich, oder es wird erwartet,
dass ich am Nachmittag etwas zu mir nehmen "muss", um zwischen Frühstück und Abendessen einen Unterbruch zu schaffen - ich habe nie Zeit dafür! Die Leute, die um vier Uhr gehen sollten, bleiben bis Viertel vor
13. Oktober 1965
Überall ist Sand im Getriebe. Alles knirscht.
(Schweigen)
Wie es scheint, ist in Pondicherry eine neue Krankheit ausgebrochen. Ärzte aus verschiedenen Teilen Indiens sind hier angereist, um sie zu studieren. Es handelt sich um eine Art Paratyphus - alle sind krank. Hast du dich noch nicht angesteckt? Nein. Du hast gut daran getan! (zu Sujata:) Du auch nicht? Gut.
Auch das ist eine Art des Knirschens. Es gibt noch andere Arten, aber die sind sehr ordinär: das Ego des einen reibt sich am Ego des anderen - das verursacht immer ein Knirschen.
Resultat: meine Nächte sind vollbeschäftigt, u