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11. Dezember 1968
(Mutter liest die Neujahrsbotschaft für 1969:)
Keine Worte: Taten.
No words - acts.
***
(Zu Sujata:) Was wünschst du dir zu deinem Geburtstag?
Ich möchte mich noch vollständiger hingeben.
Darbieten, das bist du - geben, das bin ich.
***
(Danach hört sich Mutter ein altes Entretien vom 22. Juli 1953 an.)
Das sind Dinge, die ich heute gar nicht mehr schreiben würde ... Auf ihrer Ebene (Geste zum Boden) haben sie jedoch ihre Gültigkeit.
(Schweigen)
Die Erfahrung geht weiter und wird immer
bewusster und fast praktisch. Wenn eine Person kommt, ist es, als sähe ich ... beinahe als könnte i
4. Mai 1968
(Mutter gibt Satprem eine Blume, die sie "göttliche Reinheit" taufte, Isotoma longiflora.)
Kennst du diese Blume?
Sri Aurobindo zufolge wird die Reinheit dadurch definiert, ausschließlich unter dem
Einfluss des Göttlichen zu stehen. Somit steht das Göttliche natürlich ausschließlich unter seinem eigenen
Einfluss, und das ist die Reinheit!
Hast du etwas Neues von P.L. gehört?
Seine Ankunft wird heute erwartet.
Er sprach von einer "neuen Entwicklung", was kann das wohl sein?
Ich habe sehr stark den Eindruck,
dass man sich seiner entledigen wollte, in dem Sinne, dass entweder der Papst nicht gewillt war, ihn anzuhören, oder eher,
dass sein F
3. Juli 1968
Und deine "Savitri"-Übersetzung?
Ich
muss arbeiten. Ich habe keine Zeit mehr. Ich habe für nichts mehr Zeit.
Schade.
Aber jetzt hat es sich F in den Kopf gesetzt, Savitri mit mir zu übersetzen (sie begnügt sich damit, im Wörterbuch nachzusehen, wenn ich ein Wort brauche). Wir haben ganz vorn angefangen und sind erst auf der zweiten Seite. So wird das fünfzehn Jahre dauern!
Für mich ist es jedoch sehr interessant, denn ich brauche mich nur ruhig zu verhalten, und dann diktiert mir Sri Aurobindo. Eine kleine Korrektur des Französischen, das ist alles. Er sagt mir die Worte: "Für dieses Wort nimm das Wort." In der Art. Das ist sehr interessant. Ich ü
27. Juli 1968
(Mutter ist immer noch nicht wohlauf.)
Die Stimme ist weg ...
Wird es nicht besser?
Die
Erkältung ist abgeklungen, doch gestern habe ich eine Dummheit begangen: ich nahm ein Mittel. Das hat mir eine schreckliche Nacht bereitet, und ... im Moment ist es schwierig. Es hat das
Bewusstsein abgeschnitten. Deshalb ist es im Augenblick schwierig.
Das
Bewusstsein hat sich wieder eingestellt, aber ...
Und du, hast du Neuigkeiten?
Wenn du meinem Verleger etwas Kraft schicken könntest: das Manuskript des Zyklus der menschlichen Entwicklung liegt dort auf dem Trockenen.
Wo?
Bei meinem Verleger in Paris. [[Satprem
musste sich
30. Oktober 1968
(Über die Botschaft, die Mutter Satprem zu seinem Geburtstag gab:)
"
Hier das Licht und die Göttliche Liebe, die immer bei dir sind auf deinem Weg, wo jedes Ergebnis nur der Ausgangspunkt für eine neue Etappe ist."
Dies ist genau meine Erfahrung der letzten Tage, kurz bevor ich deine Geburtstagskarte schrieb (gestern, glaube ich). Wir setzen den Dingen immer ein Ende - aber sie haben keins. Es gibt keins. Die Wahrheit ist: man steigt beständig auf (Mutter zeichnet eine Kurve, die bis zu einem gewissen Punkt im Raum führt), damit man weitergehen kann (Mutter zeichnet eine neue, höhere Kurve von diesem Punkt aus), und so weiter - immer
27. Januar 1968
Der Radiointendant schrieb mir gestern, um mir zu sagen,
dass er für den 21. Februar eine "spektakuläre" Sendung machen möchte. Dann bat er mich, ihm am Ende, "zur Krönung" der Sache, die "Reminiszenzen meines Lebens in Indien" zu geben. (Mutter lacht) Also bereitete ich meine Antwort vor ...
"
Die Reminiszenzen sind kurz. Ich kam nach Indien, um Sri Aurobindo zu begegnen. Ich blieb in Indien, um mit Sri Aurobindo zu leben. Als er seinen Körper verließ, fuhr ich fort, hier zu leben, um sein Werk weiterzuführen: d.h. der Wahrheit zu dienen und die Menschheit zu erleuchten, um die Herrschaft der Göttlichen Liebe auf der Erde zu
3. Januar 1968
(Mutter erscheint mit einer dreiviertel Stunde Verspätung)
Ich komme, ohne meine Arbeit erledigt zu haben! Es ist noch so viel zu tun (Mutter deutet auf ein dickes Paket von Briefen)... Neuerdings beginnen die Abende um elf Uhr nachts, ohne Abendessen, natürlich kommt es nicht in Frage, sich ausruhen zu können, für Übungen ist auch keine Zeit, also ... und dann Leute, Leute, Leute - und ein gutes Viertel von ihnen
muss wieder weggeschickt werden, ohne dass ich sie gesehen habe, weil ich einfach keine Zeit habe.
Ich glaube, es liegt daran,
dass ich während meines ganzen Lebens - bis ich etwa vierzig war - die Pünktlichkeit selbst war: ich kam immer genau zur
27. April 1968
Hast du Neuigkeiten von P.L.? Es scheint,
dass er krank war.
Ja, ein Brief mit schlechten Nachrichten ... Ich habe zwei Sachen hier: einmal einen Brief von P.L. und dann einen Brief mit Bezug auf P.L. Hier derjenige von P.L. [es folgt ein Brief, in dem P.L. erzählt,
dass er gleich nach seiner Rückkehr in den Vatikan krank geworden sei, auch sei es ihm nicht gelungen, den Papst zu sehen, und er fühle sich hoffnungslos, unfähig usw.].
Er hat keine Kraft. Das habe ich befürchtet.
Der
Einfluss ist zu stark (Geste, wie um P.L. unter einer Klaue zu zeigen).
Und der andere Brief?
Dabei handelt es sich um einen Brief von Monsigno
16. Oktober 1968
Hast du etwas zu sagen? Nichts?...
Es ist traurig, dich in diesem Zustand zu sehen.
Ich verstehe nicht, was geschieht. Es sei denn, es handelt sich wieder um das gleiche (den Vatikan); aber dann sind sie wirklich sehr
hartnäckig.
Ach, neulich spürte ich eine Welle ihrer Magie. Es kam und ging. Es hielt einen Tag an.
Ja?
Etwas, das das Gehirn ergreift und eine starke Benommenheit hervorruft.
Nein, heute ist es nicht das Gehirn sondern ... (nach einem langen Schweigen)
Ich kann noch nicht einmal sagen, worum es sich handelt.
Sagt Sri Aurobindo nichts?
In den letzten Tagen habe ich ihn nicht gesehen.
(
3. August 1968
(Mutter fühlt sich noch sehr müde. Sie hört sich trotzdem ein langes Memorandum über Auroville an, das sie ablehnt, und sie entwirft mit Satprem eine Notiz, welche das Ideal dieser Zukunftsstadt
zusammenfasst:)
"
Seit Jahrtausenden haben wir äußere Mittel, äußere Werkzeuge, äußere Lebenstechniken entwickelt - und schließlich erdrücken uns diese Mittel und diese Techniken. Das Zeichen der neuen Menschheit ist eine Umkehrung des Standpunktes und das Verständnis,
dass die inneren Mittel, das innere Wissen und die innere Technik die Welt verändern können und sie zu meistern vermögen, ohne sie zu erdrücken.
Auroville ist der Ort, an dem sich die