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M u t t e r s . A g e n d a - Bd 3 - 13. März 1962
13. März 1962
Du bist schlechter Laune, ja, ich sah es schon von weitem.
(Satprem äußert verschiedene Klagen und fügt dann hinzu:)
Zu guter letzt sagtest du mir letztes Mal noch, daß die Agenda nicht interessant sei, daß sie nicht einmal aufgehoben werden solle. Was habe ich dann hier zu suchen?
Was soll nicht aufgehoben werden?
Deine Agenda.
Meine Agenda! Aber ich hebe sie doch sehr sorgfältig auf!
Du sagst aber, daß sie dich nicht interessiere.
Ich? Habe ich das gesagt?
Ja, und ob!
Dann habe ich gelogen.
Nein, natürlich nicht. Du sagst aber, daß sie dich
28. Juli 1962
(Mutter kommt auf die verschiedenen Zeitabschnitte ihrer Entwicklung zurück, über die sie in der letzten Unterhaltung sprach:)
Ich sah, daß die verschiedenen Entwicklungsetappen in Zeitabschnitten von zwölf Jahren stattfanden. Ich erinnere mich nicht mehr an die genauen Daten, aber es geschah in Abschnitten von zwölf Jahren. Der erste, ungefähr von 5 bis 18 Jahren (ich begann mit fünf, davor kann ich nichts aussagen), war die Zeit des Bewußtseins. Dann die ganze künstlerische und vitale Entwicklung, die ihren Endpunkt in der okkulten Entwicklung mit Theon fand (ich glaube, ich begegnete ihm 1905 oder 1906 [[Mutter
9. Januar 1962
(Seit einigen Tagen geht es Mutter nicht gut. Sie empfängt fast niemanden
mehr.)
Geht es dir besser?
Ich glaube ja! (Mutter lacht) Ich weiß nicht.
Merkwürdig, es sind eigenartige Angriffe, die nicht von meinem Gesundheitszustand abzuhängen scheinen.
Es ist eine Art ... Dezentralisierung. Um einen Körper zu bilden, werden die Zellen durch eine Art Zentripetalkraft zusammengehalten. Aber jetzt geschieht genau das Gegenteil. Eine Zentrifugalkraft bewirkt, daß sie sich zerstreuen. Wenn es ein wenig zuviel wird, verlasse ich meinen Körper, und äußerlich werde ich ohnmächtig - ich werde aber nicht
29. Mai 1962
...Ist dieses zweite Buch über Sri Aurobindo nicht etwas durch die Umstände Erzwungenes? Ist es wirklich etwas, das sein soll, das bereits existiert und verfügt wurde?
Ich sehe einen "Sri Aurobindo...
(Schweigen)
Kaum etwas Philosophisches und Intellektuelles, eher eine Geschichte. Die Darstellung seines Werkes auf sehr praktische und konkrete Weise, so wie ich es hier den Kindern sagte, als ich ihnen erklärte: "Wißt ihr, dies ist der Grund, warum ihr hier seid". Ich sagte es auf eine Weise, daß sie es verstehen konnten. So ein Buch sehe ich. Wenn ich schreiben würde (ich werde nie ein Buch über Sri Aurobindo
25. Dezember 1962
Was bringst du mit? Dein Buch, hast du dein Buch mitgebracht?
Einen Abschnitt, ja.
Gut, fangen wir damit an!
Es wird langsam eine Last, weißt du...
Ach!
Viele Dinge drängen... Ich denke da ans "Bulletin", an alles, was noch zu tun ist.
Nein.
Aber ja, es muß getan werden!
Laß es ganz natürlich kommen.
Denk nicht im voraus darüber nach. Setz dich vor das Blatt, und es kommt.
Sonst bekommt man nur Kopfschmerzen.
Gut, ich höre. Lies, was du mitgebracht hast!
Es ist nicht fertig.
Das macht nichts.
Ich werde es allein durch d
6. Februar 1962
In den letzten Tagen habe ich
Perseus [[Perseus der Befreier, Drama in fünf Akten von Sri
Aurobindo.]] gelesen - ich kannte das Stück schon, weil es hier aufgeführt wurde, aber es interessierte mich damals nicht sehr. Nun las ich es so, wie ich jetzt lese, und fand es SEHR interessant. Alle möglichen Dinge entdeckte ich darin, alles mögliche.
Ich erinnere mich nicht mehr, wann es aufgeführt wurde (du warst schon hier), aber ich merkte, daß die Zeitspanne zwischen damals und heute einer Differenz von mindestens fünfzig Jahren entspricht. Fünfzig Jahre einer Bewußtseinswandlung [[Das Stück wurde acht Jahre
4. Juli 1962
Neulich sagte mir Pavitra beiläufig: "Aber die moderne Wissenschaft wird uns nicht folgen und uns nicht glauben". Als Grund gab er an, daß man nur "unentbehrliche Hypothesen" aufstellen solle und daß unsere Hypothesen nicht "unentbehrlich" seien (sie halten unser Wissen für Hypothesen, denn sie haben keine Erfahrung). Ich ließ mich nicht auf eine Diskussion ein, sonst hätte ich ihm gesagt: "Wir stellen keinerlei Hypothesen auf. Wir legen einfach unsere Erfahrungen dar. We state our experiences. Es steht ihnen frei, uns nicht zu glauben oder zu denken, daß wir halbverrückt sind oder Halluzinationen haben - das ist ihre
11. August 1962
(Satprem bittet um eine Erklärung dieses Satzes vom 4. August: "Es ist leichter, sich größer, höher, weiter zu fühlen als die Welt, denn ALS EIN INDIVIDUUM. Weil es einfacher ist, alles zu nehmen, zu umhüllen und zu verändern, wenn man außen bleibt, als darin.)
Ja, es ist leichter, sich größer als die Erde zu fühlen (für ein Wesen oder eine Kraft oder ein Bewußtsein) denn als ein Individuum. [[Zweifellos wollte Mutter sagen: "als sich als ein Individuum zu fühlen".]]
Als ein Individuum?
(Mutter lacht) Für mich ist es sehr klar!...
Es ist eine Antwort auf etwas, das ich gerade in der Synthese
27. Mai 1962
(Über die "Wellenbewegung" der Erfahrung vom 13. April:)
...Was ich da sage, ist vollkommen wahr. Wenn ich nicht gerade beobachte, formuliere, erkläre, ist es ein absolut ruhiger, friedlicher, zufriedener Zustand, der sich selbst genügt. Ich sehe sehr wohl, daß daraus etwas hervortreten muß.
Sobald ich aber versuche, es hervorzubringen, verwischt sich alles. Das heißt, daß es noch nicht reif ist. Es ist ein sehr unpersönlicher Zustand, wo die Gewohnheit der Reaktion auf die äußeren, umgebenden Dinge vollkommen verschwunden ist. Sie wurde aber durch nichts ersetzt. Es ist... eine Wellenbewegung.
Das ist alles.
22. Mai 1962
(Zu Beginn dieser Unterhaltung, die leider nicht aufgezeichnet wurde, war von gewissen menschlichen Häßlichkeiten die Rede. Insbesondere ging es um den Bruch mit X, der während der letzten Jahre mein Yoga-Lehrer war. Der Grund dafür wird vielleicht eines Tages offengelegt, aber schon jetzt unterstreiche ich, daß der Fehler nicht so sehr bei X lag, den ich respektierte, sondern bei der Intrigantengruppe im Aschram, die sich in der Hoffnung auf ich weiß nicht welche "Macht" an ihn hängte. Es ist vielleicht angebracht, daß die menschlichen "Häßlichkeiten", von denen hier die Rede ist, aus unseren Aufzeichnungen verschwund