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22. Juli 1967
Ich habe dir von dem Mann hier erzählt, der Französisch lernt (der es wirklich gut lernt) und dem ich mit einem Scherz antwortete, um zu sehen, ob er Sinn für Humor hat. Am nächsten Morgen antwortete er mir mit einem Scherz!
"Wer verrichtet bei der Aufgabe der Transformation seine Arbeit langsamer, der Mensch oder Gott?"
Ich antwortete:
Für den Menschen antwortet Gott zu langsam auf sein Gebet.
Für Gott öffnet sich der Mensch zu langsam seinem
Einfluss.
Aber für das Wahrheitsbewusstsein geschieht alles genau so, wie es soll.
(Mutter lacht)
13. September 1967
(Die katholische Dame Z betreffend, die sich im Aschram herumtreibt.)
Ich habe eine
hässliche kleine Geschichte zu erzählen... Neulich, ich weiß nicht mehr wann, traf F Madame Z, die ihr sagte (sie war auch im Konzentrationslager): "Ich möchte gerne... (wörtlich),
dass Satprem ins Konzentrationslager zurückkehrt, um zu sehen, ob seine Reaktion immer noch die gleiche wäre." F war so empört,
dass sie sich nicht zurückhalten konnte, ihr zu sagen: "Wie monströs, einen solchen Wunsch zu hegen!"
Dies ist die Geschichte: "Ich möchte gerne,
dass er ins Konzentrationslager zurückkehrt, um zu sehen..."
4. Januar 1967
(Eine europäische Besucherin betreffend:)
Ich habe den Eindruck,
dass sie sich entspannen muss, dass ihr Aufenthalt ihr gut täte, wenn sie sich öffnen könnte, wie sich eine Blume öffnet, entspannt.
Sie steht dem Leben angespannt gegenüber (Mutter ballt ihre beiden Fäuste): "Man
muss es im Auge behalten. Aufpassen!" Könnte sie nur ... Alles in allem ist es großartig, sagen zu können: "Oh, man kann Vertrauen haben, es gibt TATSÄCHLICH etwas Konkretes, eine Gnade, in die man Vertrauen haben kann."
Das wäre ein großer Fortschritt.
(Mutter schenkt Satprem eine Blume namens "Radha")
Radha [[Rad
30. August 1967
Seit einigen Nächten verbringe ich fast die ganze Nacht - mehrere Stunden - an einem Platz, der sicher zum Subtilphysischen gehört, wo man das materielle Leben neu organisiert. Es ist
unermesslich - unermesslich -, eine unübersehbare Menge; aber es handelt sich um Individuen, keine Masse, ich habe mit jedem von ihnen zu tun. Gleichzeitig gibt es Dokumente und Tische, auf denen man schreibt, aber keine Wände. Ein sehr merkwürdiger Ort.
Mehrere Male fragte ich mich, ob die Erinnerung an die physischen Formen mich diese Welt so sehen
lässt oder ob sie wirklich so IST? Manchmal besteht kein Zweifel, denn e
30. Juni 1967
(Die Rede ist von einem indischen Schüler aus Südafrika, der seit einigen Monaten in einem syrischen Gefängnis eingesperrt ist unter dem Vorwand,
dass er Falschgeld bei sich getragen habe.)
...Keine Regierung steht ihnen bei, um sie zu schützen. Vor der Unabhängigkeit Indiens besaßen sie einen britischen
Pass, und jetzt erkennt sie die südafrikanische Regierung nicht an, die indische Regierung kümmert sich nicht um sie, und sie sind weder Fisch noch Vogel, niemand beschützt sie. Das ist recht eigenartig.
Einige hier [im Aschram] haben noch einen englischen
Pass, und sie wissen nicht, was sie tu
11. Januar 1967
...Die Besucherlisten für den Nachmittag sind so lang geworden,
dass ich keine Zeit mehr übrig habe. Vorher begann ich meine tägliche Arbeit (die Post zu unterschreiben usw.) um halb vier, dann wurde es vier, jetzt ist es Viertel vor fünf. Damals, als ich um vier Uhr fertig wurde, konnte ich noch Savitri übersetzen (das ist sehr lange her); später wurde ich immerhin noch um halb fünf mit der Arbeit fertig und hatte noch Zeit, etwas zu essen; jetzt werde ich erst nach fünf Uhr damit fertig (lachend), dann ist alles schon gelaufen!
Es MUSS so sein, weil es so ist.
Vielleicht ist es eine
28. Oktober 1967
(Mutter versucht
vergeblich, eine "Transformationsblüte" in ihr Knopfloch zu
stecken.)
Soll ich dir helfen?
Nein. (Mutter
schließt die Augen und steckt die Blume ins Knopfloch) Wenn ich die Augen
schließe, sehe ich. (Lachen) Aber das ist wahr! Ich tue es nicht
absichtlich: Wenn ich sehen will, schließe ich die Augen, und dann sehe ich! Es
ist so natürlich und spontan, dass ich es nicht einmal bemerke; wenn ich etwas
tun will und klar sehen will, schließe ich die Augen.
***
(Dann kommt Nolini, der Mutter seine englische Ü
18. November 1967
(Mutter beantwortet Gesuche)
Ich fühlte aus ihrer Notiz,
dass sie völlig fassungslos war. Ich wollte sie behalten, um sie dir zu zeigen, aber da ist ein solches Durcheinander von Briefen,
dass ich nicht weiß, wo sie hingekommen ist. Ich weiß nicht einmal mehr... Ich wollte ihr sofort mit einer kurzen Notiz antworten, aber ich weiß nicht einmal mehr, ob ich es getan habe.
Bei diesem Übermaß an Arbeit bleibt mir nur eine mögliche Vorgehensweise, nämlich in jeder Minute zu "übertragen" und auf den Impuls zu warten, zu antworten oder nicht zu antworten. Bei gewissen Dingen kommt die Antwort unm
15. Februar 1967
(Die folgende Unterhaltung wurde aus dem Gedächtnis notiert. Sie betraf einen jungen Schüler, der nicht verstand, wie alles - Impulse, Begierden usw. - von "außen", von der universalen Natur, kommen konnte, wo doch Sri Aurobindo erklärt hatte, "wir werden zu dem, was wir in uns selbst sehen".)
Ich sagte ihm einmal,
dass die Intelligenz in ihm erwache, wenn er imstande sei, sämtliche Gegensätze einander gegenüberzustellen und ihre Synthese zu bilden.
Es fehlt ihnen das Gefühl für die vierte Dimension, deshalb verstehen sie nicht. Dort existiert alles auf sehr konkrete und greifbare Art gleichzeitig
5. Oktober 1967
(Brief von Satprem an Mutter)
Liebe Mutter,
Ich habe den Mönch getroffen.
Mein Eindruck ist trotz allem günstig.
In Liebe
Satprem
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